Aus der Reihe: Urs Ruf & Regula Ruf-Bräker (Hrsg.): Dialogisches Lernen motiviert
Meinungsbildung:
Ähnlich wie in der Schriftlichkeit lassen sich auch in der mündlichen Kommunikation bestimmte vorgeprägte Sorten oder Typen von Gesprächen ausmachen. Fernsehgespräche haben andere Funktionen als Stammtischgespräche. Sie verfolgen andere Ziele und folgen anderen Regeln. So ist es auch, wenn man Beratungsgespräche mit Prüfungsgesprächen oder Vorstellungsgesprächen vergleicht: andere Situationen, andere Inhalte, andere Rollen und andere Qualitätskriterien.
Bei der Meinungsbildung zählt die Vielfalt. Hier geht es nicht darum, seiner eigenen Meinung zum Durchbruch zu verhelfen. Jede zusätzliche Meinung bringt auch eine neue Perspektive ins Spiel und fordert heraus, die eigene Meinung zu überdenken, zu revidieren, zu erweitern und zu vertiefen. Im Unterschied zum Streitgespräch oder zum Aushandeln muss bei der Meinungsbildung keine Vereinbarung getroffen und kein Sieg errungen werden. Die Meinungsbildung ist aber eine wichtige Grundlage für viele andere Gesprächssorten.
Abbildungen aus der PDF-Datei:
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