"Was bedeutet Erziehung heute? - Was hat sich im Umgang mit Kindern in den letzten Jahrzehnten wesentlich verändert? - Was kann unter den Bedingungen der Postmoderne eigentlich noch 'vernünftige Erziehung' heißen?

... Pelzer plädiert für Forderung und Beanspruchung der Kinder und Jugendlichen. Es wäre falsch, sich als Erwachsener nicht einzumischen, wegzusehen, wenn Kinder sich schlagen, nicht hinzuhören, wenn Kinder die Unwahrheit sagen und zu hoffen, 'daß Kinder von selbst irgendwann einmal und irgendwie lernen, moralisch zu urteilen' (29). So heikel dieser Satz klingt: 'Wer Interesse an Kindern hat, kommt nicht umhin, für sie eine Autorität zu sein' (29). Sehr klar umreißt Pelzer, was er darunter versteht: nicht autoritäres Verhalten, sondern die im täglichen Umgang mühsam erworbene Fähigkeit, sich auf Kinder einzulassen, ohne sich selber aufzugeben..."
- Gérald Kalm (Freiburg / Schweiz)