Aus der Reihe: Urs Ruf & Regula Ruf-Bräker (Hrsg.): Dialogisches Lernen motiviert
Ruben spricht kein Wort Deutsch - und führt doch ein Reisetagebuch:
Ruben spricht nur portugiesisch, als er nach den Herbstferien als 24. Kind in die zweite Klasse eintritt. Diese Klasse arbeitet bereits das zweite Jahr mit dem Reisetagebuch. Dabei spielt die Schriftlichkeit eine wichtige Rolle. Warum soll nicht auch Ruben ein Reisetagebuch führen?
Die Lehrerin hat zwar noch keine Erfahrung damit, doch sie wagt den Versuch. Ruben soll möglichst nahe an das herangeführt werden, was die Klasse sowieso macht. Was er noch nicht selber kann – zum Beispiel Schreiben im Reisetagebuch – übernimmt die Lehrerin oder ein Kind aus der Klasse.
Ruben merkt schnell, dass seine Arbeit im Reisetagebuch mit ihm selbst zu tun hat und dass er von Anfang an in die Lerngemeinschaft der Klasse aufgenommen wird. Er lernt die neue Sprache und die kulturellen Eigenheiten seiner neuen Umgebung nicht aus dem Lehrbuch, sondern aus den vielen kleinen Episoden des Schulalltags kennen. Mehr und mehr nimmt er sein Lernen selbst an die Hand.
Abbildungen aus der PDF-Datei:

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